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Österreichische Vereinigung für Supervision und Coaching

Presseaussendung

Welttag der Bildung: ÖVS fordert Qualitätsstandards für Coaching-Ausbildungen

Die Österreichische Vereinigung für Supervision und Coaching (ÖVS) weist am Welttag der Bildung auf die Bedeutung lebenslanger Fortbildung hin und fordert neben einheitlichen Qualitätsstandards die europaweite unkomplizierte Anerkennung von Ausbildungen.

Patrizia Tonin, ÖVS-Vorstandsvorsitzende, © Tom Poe Photography

Der europäische Bildungsraum wird zwar immer vernetzter, laut ÖVS fehlt es aber nach wie vor an Bewusstseinsbildung, geschützten Berufsbezeichnungen und der gegenseitigen Anerkennung von Ausbildungen. Aufgrund fehlender Qualitätsstandards ist im Bereich Coaching in den letzten Jahren ein regelrechter Wildwuchs entstanden. Von Humor- über Dating-, Mental-, Sex-, Yoga- und Lifestyle-Coaching gibt es scheinbar für jede Lebenslage das passende Angebot. „Weder Coach noch Supervisor sind geschützte Berufsbezeichnungen. Das bedeutet: Jede und jeder darf sich Coach nennen und dementsprechend Leistungen anbieten. Für Klientinnen und Klienten ist oft nicht nachvollziehbar, wie seriös oder qualifiziert das jeweilige Angebot ist. Unter negativen Erfahrungen mit unqualifizierten Coaches leidet im Endeffekt die gesamte Branche. Wir schaffen mit ÖVS-zertifizierten Ausbildungen einheitliche Qualitätsstandards“, sagt ÖVS-Vorstandsvorsitzende Patrizia Tonin.

Qualität und Qualifikation sind entscheidend

Supervision und Coaching sind professionelle Beratungsformate, die Professionalität und Qualität erfordern. „ÖVS-Berater:innen unterliegen höchsten Qualitätsstandards und müssen umfangreiche Ausbildungen nachweisen können. Die Qualifikation wird in regelmäßigen Abständen überprüft. Das heißt, lebenslange Weiterbildung ist gerade in Beratungsfunktionen unerlässlich“, so Tonin. Gemeinsam mit der ANSE (Association of National Organisations for Supervision in Europe) hat die ÖVS Qualitätsstandards geschaffen, die auch Auftraggeber:innen Sicherheit geben sollen. In Österreich sind derzeit 13 Ausbildungen von der ÖVS anerkannt, die in der Konferenz der Ausbildungseinrichtungen (KAT) zusammengefasst sind. Einige Lehrgänge starten übrigens im Frühling und sind auf der Website der ÖVS zu finden: https://www.oevs.or.at/die-oevs/ausbildungen

Grenzüberschreitende Anerkennung

In einem vernetzten Europa sind einheitliche Bildungsstandards und Berufsbezeichnungen wichtig. Bereits 1994 hat die Generalversammlung der ÖVS Mindestvoraussetzungen für die Zulassung von Kandidat:innen zu ÖVS-anerkannten Ausbildungen für Supervision und Coaching beschlossen. 2015 wurden diese Voraussetzungen auf Basis des europaweiten Projektes ECVision kompetenzorientiert neu formuliert. Infolge schlossen die ÖVS, der deutsche Berufsverband DGSv (Deutsche Gesellschaft für Supervision und Coaching) und der Schweizer bso (Berufsverband für Coaching, Supervision und Organisationsentwicklung) ein DACH-Abkommen. Die Vereinbarung sieht vor, dass Abschlüsse gegenseitig anerkannt werden. „Wir schaffen innerhalb der ANSE gemeinsam mit unseren europäischen Schwester-Verbänden hier wegweisende Qualitätsstandards. Das ist ein erster Schritt, um Qualität für beratende Berufe herzustellen. Es braucht aber zusätzlich verbindliche Maßnahmen wie geschützte Berufsbezeichnungen, um Transparenz zu schaffen und die Qualität für alle Marktteilnehmer:innen zu sichern“, fordert Tonin. 


Presseinformation, 24.01.2024: Welttag der Bildung


Foto, Abdruck honorarfrei

Patrizia Tonin, ÖVS-Vorstandsvorsitzende, © Tom Poe Photography