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Österreichische Vereinigung für Supervision und Coaching

Presseaussendung

Supervision bringt´s. Ergebnisse der ÖVS-Fachtagung „Wer mit wem–im Krankenhaus. Kooperation im Kontext von Organisation“.

+ Die Österreichische Vereinigung für Supervision (ÖVS) initiiert Fachtagung zum Thema Supervision im Krankenhaus

+ Mehr als 140 Fachleute diskutieren Notwendigkeit und Möglichkeiten von Supervision

+ Supervision als bewährtes Beratungsformat im Krankenhaus bestätigt

Wer mit wem - im Krankenhaus?

Unter diesem spannenden Titel trafen sich am 31. Jänner 2014 mehr als 140 Fachleute aus den Systemen Krankenhaus und Supervision im Palais Strudelhof in Wien um einen Blick auf die neuesten Entwicklungen professioneller und institutioneller Kooperationen im Spannungsfeld Krankenhaus zu werfen.

Im Krankenhaus zu arbeiten bedeutet für Ärztinnen und Ärzte, sowie für das Pflegepersonal und auch für das Management immer wieder große Herausforderungen meistern zu müssen. „Der Lainz Skandal vor vielen Jahren war der Auslöser dafür, dass Hilfestellungen für Krankenhausbedienstete diskutiert wurden und koordinierte Supervision in das System Krankenhaus gekommen ist“ so Barbara Tobler, stellvertretende  Vorsitzende der Österreichischen Vereinigung für Supervision (ÖVS). Seither wird Supervision als ein wichtiges Instrument für die Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung eingesetzt.

Bei der Tagung kristallisierte sich heraus, dass es die erste Aufgabe der externen Beratungssysteme ist, zur Klärung des passenden Formats bzw. Settings beizutragen. In Österreich haben sich bisher zwei „Varianten“ dafür herauskristallisiert: die institutionell-organisierte Beratung wie sie beispielsweise bei der gespag (OÖ) u.a. eingesetzt wird, und die durch den Zusammenschluss von SupervisorInnen organisierte und angebotene Beratung. Beide Varianten sind erfolgreich. Beide betonen die Kooperation im Auftragsdreieck Leitung–SupervisandInnen–BeraterInnen und den Austausch innerhalb der verschiedenen BeraterInnen in einer Organisation(seinheit).

Schlüsselfaktor Kooperation

Kooperation steht nicht zufällig als Schlüsselwort im Mittelpunkt der Tagung. Es steht für Disziplinen übergreifende und multiprofessionelle Arbeit im Krankenhaus, für Kooperationsmodelle zwischen Krankenhaus und Österreichischer Vereinigung für Supervision, für die noch stärkere Vernetzung der im Feld Krankenhaus tätigen Supervisorinnen und Supervisoren.

Alle Fachleute der Tagung waren sich einig, dass zeitgemäße Krankenhäuser ohne gut funktionierende Kooperationen - intern und extern - nicht existieren können. „Patientenzentrierung gelingt nur im Team. Also bedarf es der Kooperation“ so Edeltrud Freitag-Becker und Robert Erlinghagen, Supervisoren und Organisationsberater aus Köln.

Der Leiter der Koordinationsstelle für Supervision der Gesundheits- und Spitals AG in Oberösterreich, Dr. Fritz Weilharter, stellt zehn Hypothesen zur Implementierung von Supervision im Krankenhaus auf und fordert, dass alle Reflexionsformate in der Gruppe erfolgen sollen. Dort wo Kooperationen nicht problemlos funktionieren (insbesondere an Schnittstellen), kann Supervision, Coaching oder Organisationsberatung hilfreich sein, das bessere Gelingen von Kooperationen zu begleiten und zu unterstützen.

Auch Mag.a Angela Gotthardt-Lorenz aus Wien bestätigt den Wert von Supervision und sieht, dass die kooperative Gestaltung in Krankenhäusern gefragt und erforderlich, aber auch immer wieder gefährdet ist.„Supervisionen, die Kooperationen unterstützen sollen, müssen in enger Anbindung an die Positionen und Strukturen des jeweiligen Arbeitsbereichs entwickelt, durchgeführt und überprüft werden“ – so Gotthardt-Lorenz. Wichtig ist auch die Bedeutung von Kooperation unter den SupervisorInnen als integraler Bestandteil von Supervision zu sehen.

Beratungssysteme und Aufgaben von Supervision im Umfeld Krankenhaus

Oberärztin Dr.in Doris Hinkel betont die Notwendigkeit von Supervision für alle im Krankenhaus arbeitenden Berufsgruppen. „Erst durch das Setting in der Supervision ist es oft möglich, Bedürfnisse zu benennen und die Probleme einer Station zu erkennen.“ Supervision ist als Präventivmaßnahme gegen Burnout zu sehen, fördert Teambildung und hilft Lösungsansätze für schwierige Herausforderungen im Spitalsalltag zu finden. Auch Betina Töltl, Personalentwicklerin und Ansprechpartnerin für Supervision im SMZ Süd bestätigt die Qualität und den Nutzen, wenn Supervision als vordefinierter Prozess implementiert ist. „So kann Supervision auch im aktuellen Bedarfsfall schnell in Gang kommen und wesentlich zur akuten Entlastung bei traumatisierenden Ereignissen am Arbeitsplatz beitragen“.

Die Zukunft von Supervision im Krankenhaus

Peter Schwarzenbacher, Geschäftsführer der ÖVS, sieht für die Zukunft die Notwendigkeit weiterhin Dialogräume einzurichten, in denen die unterschiedlichen Erfahrungen mit Beratung im komplexen System Krankenhaus ausgetauscht und weiterentwickelt werden können. „Das gilt für die Kooperationen innerhalb des Krankenhauses, zwischen Krankenhaus und externen Beraterinnen und Beratern und innerhalb der Community der BeraterInnen“ so Schwarzenbacher. Damit wird das Thema „Supervision im Krankenhaus“ weiterhin ein intensives Arbeitsfeld der ÖVS bleiben.