Der Österreichischen Vereinigung für Supervision und Coaching (ÖVS) gehören österreichweit mehr als 1.300 qualifizierte Supervisor*innen und Coaches an. Sie alle haben eine ÖVS-zertifizierte Ausbildung bei einem der 15 anerkannten Ausbildungsträger in Österreich absolviert, müssen regelmäßige Weiterbildung nachweisen und haben sich zur Einhaltung strenger ethischer Richtlinien verpflichtet, um höchste Beratungsqualität sicherzustellen. Die ÖVS wurde 1994 als Berufsverband gegründet, um die Qualität von Supervision und Coaching in Österreich zu sichern und anerkannte Qualitätskriterien einzuführen. ÖVS-Vorsitzende Patrizia Tonin und Geschäftsführer Gerald Käfer-Schmid erklären, was die ÖVS unter Supervision und Coaching versteht – und was nicht.
Supervision und Coaching zielen auf Reflexion, Problembewältigung und das Erarbeiten von Lösungsstrategien im beruflichen Umfeld ab. „Eng damit verbunden ist eine erhöhte Kommunikationskompetenz, Zufriedenheit, Motivation und Leistungssteigerung“, erläutert Gerald Käfer-Schmid, Geschäftsführer der ÖVS. „Oftmals werden Supervision und Coaching fälschlicherweise mit anderen Disziplinen wie der Gesprächstherapie gleichgestellt. Als Berufsverband ist es uns wichtig, klar Stellung zu beziehen und unser Qualitätsverständnis zu erklären“, ergänzt Patrizia Tonin, Vorsitzende der ÖVS.
Die Gemeinsamkeiten von Supervision und Coaching
Die ÖVS versteht sowohl Supervision als auch Coaching als reflektierende Beratungsformen für den arbeitsweltlichen Zusammenhang und dessen Organisationskontext. Beide Beratungsformen unterstützen Einzelpersonen, Gruppen und Teams (die Coachees bzw. Supervisand*innen) bei Analyse, Reflexion, Qualitätssicherung und Entwicklung ihrer Potenziale sowie bei der Klärung von beruflichen Problemen und Fragestellungen. Damit unterstützen beide Beratungsformate auch Personalentwicklungs-, Teamentwicklungs- und Organisationsentwicklungsprozesse.
Was ist Supervision?
Ziel von Supervision ist es, im Einzelgespräch, im Team oder in der Gruppe berufliche Situationen zu reflektieren und erfolgreich zu gestalten. Supervision hilft bei Belastungen, unterstützt bei Entscheidungen, klärt Aufgaben und Rollen und dient der Mobbing- und Burnout-Prophylaxe.
Was ist Coaching?
Im Unterschied zur Supervision wird im Coaching in Hinsicht auf Organisationszusammenhänge stärker auf Personalentwicklung, Karriere-, Führungs- und Managementanliegen sowie berufliche Performance fokussiert. Typische Merkmale von Coaching sind eine geringere Anzahl von Beratungssitzungen und eine Vielfalt an eher umsetzungsorientierten Methoden zur Einübung von Fertigkeiten und Entwicklung von Kompetenzen. So wie die Supervision verfügt auch Coaching über eigene Traditionen, Entwicklungslinien und Konzepte.
Abgrenzung zu anderen Berufsfeldern
Folgende Bereiche sind im Verständnis der ÖVS von Supervision, Coaching sowie Organisationsberatung und –entwicklung abzugrenzen:
- psychologische Beratung
- alle Formen der Psychotherapie wie z.B. Gesprächstherapie, Verhaltenstherapie, ...
- Consulting
- Mediation
Diese und weitere Informationen finden Sie anschaulich zusammengefasst im „ÖVS Factsheet Supervision und Coaching“
Presseinformation, 16.09.2022: Die ÖVS sorgt für Qualität bei Supervision und Coaching (PDF)