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Österreichische Vereinigung für Supervision und Coaching

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Habe ich das Googlefonts-Problem?

Aufregung herrscht aktuell rund um die Abmahnungen aufgrund der Verwendung von Google Fonts auf Webseiten. Es ist daher wichtig, dass Sie sicherstellen, dass Ihre Webseite nicht davon betroffen ist. Eine entsprechende Diagnose lässt sich rasch durchführen. Wir haben eine Anleitung für Sie zusammengestellt.

Google stellt nicht nur die weltweit größte Suchmaschine zur Verfügung, sondern auch eine ganze Reihe von Ressourcen für Website-Betreiber - unter anderem Schriften (fonts). Google tut dies kostenlos, sammelt aber im Gegenzug dafür Daten. Und Google ist nur der größte Datensammler, nicht der einzige.

Nach der EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) es illegal, ohne Zustimmung Daten der user (= jene, die unsere Websites besuchen) an Google zu übermitteln.

Wie finde ich heraus, ob meine Website Daten an Google übermittelt? Mit einer einfachen Überprüfung des „Seitenquelltexts“:

1) rufen Sie Ihre eigene Website auf (https://meinewebsite.at)

2) Drücken Sie die Tastenkombination command-option-U (Mac) bzw. ctrl-U (PC).

3) Es öffnet sich ein Fenster mit dem Quellcode Ihrer Website. Diesen durchsuchen Sie nach folgenden Zeichenketten (mit command-f bzw. ctrl-f öffnet sich ein Suchfeld oben rechts):

  • fonts.googleapis.com: Wenn Sie dieses finden, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass Sie das Google-Fonts-Problem haben.
  • google-analytics.com: Wenn Sie dieses finden, haben Sie wahrscheinlich noch ein größeres Problem, denn es könnte sein, dass Ihre Website Google Analytics verwendet, und dies ist ganz sicher nicht DSGVO-konform.
  • google.com/recaptcha: Wenn Sie dieses finden, dann haben Sie ein Formular auf der Website, die mit Google recaptcha gegen SPAM geschützt ist. Das ist wichtig, denn ungeschützte Formluare sind Einfallstore für Computerhacks. Leider werden auch dabei userdaten an Google geschickt. Bis jetzt gab es wegen Google recaptcha noch keinerlei Abmahnungen - ob es DSGVO-konform ist oder nicht, ist also noch nicht ausjudiziert.
  • jimcdn.com oder jimstatic.com: Wenn Sie dieses finden, verwenden Sie die Website-Software Jimdo. Ob diese nicht-DSGVO-konform Daten sammelt, ist kompliziert und steht hier: https://www.jimdo.com/de/magazin/dsgvo-fuer-website-und-onlineshop-besitzer/. Jimdo ist aber nur einer der Großen in der Branche, die einfache fremdgehostete Websites anbieten, es gibt viele weitere. Insbesondre bei kostenlosen Hosting-Angeboten ist davon auszugehen, dass Daten gesammelt werden.

1) Wie löse ich das Google-Fonts-Problem?

Das Problem ist lösbar: Google-Schriften können lokal eingebettet werden. Allerdings braucht man dazu mehr als nur Anwender:innenkenntnisse.

  • Wenn Sie Wordpress benützen und Ihre Präsenz selbst verwalten (Systemadministration), dann können Sie das Wordpress-Plugin „OMGF“ installieren. Dieses Plugin ersetzt bei den meisten Themes die Google-Fonts durch lokal gespeicherte Schriften, und das ist DSGVO-konform. 
  • Wenn „OMGF“ nicht funktioniert, oder wenn Sie Ihre Website nicht selbst verwalten, dann kontaktieren Sie einen IT-Fachmann oder eine IT-Fachfrau.

2) Wie löse ich das Problem mit Google recaptcha?

Wenn Sie das Problem lösen wollen, dann müssen Sie recaptcha durch einen anderen Schutz ersetzen. „friendly captcha“ oder „hcaptcha“ sind eher datenschutzkonforme Lösungen. Für die Integration dieser Tools brauchen Sie Fachkenntnisse oder Fachleute.

3) Wie löse ich das Problem mit anderen Trackern?

Dazu brauchen Sie ebenso Fachkenntnisse mit den betreffenden Tools oder Fachleute.

Wichtig: Eine Dialogbox („Wir sammeln Daten …“) löst das Problem nicht, denn die DSGVO erfordert die Möglichkeit, die Datensammlung abzulehnen. Eine Softwarelösung muss also immer beinhalten, die Datensammlung auf Wunsch zu unterbinden.

Erstellt von Claus Faber
https://clausfaber.net